Nicht nur die Mittelmeerküsten von Frankreich sind für einen Segelurlaub reizvoll. Auch der Norden am Ärmelkanal hat einiges für Yachtcharter und Yachturlaube zu bieten. Das Wetter ist für Segler besser geeignet ist, als oft angenommen wird: Es werden weniger Starkwinde und Regen im Vergleich zu Norddeutschland verzeichnet. Zudem ist es im Sommer meist warm genug - wenn auch manchmal Tief-Ausläufer über den Ärmelkanal das Wetter an Frankreichs Nordküste beeinflussen. Zwar ist das Segeln mit den Gezeiten anspruchsvoll, aber mit einem Tidenkalender und hilfreichen Informationen über den UKW Kanal 9 gut zu bewältigen. Beachtet werden muss, dass nicht alle Häfen bei Niedrigwasser angelaufen werden können. Alternativen sind allerdings immer in einem zumutbaren Radius zu finden.
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Wind & Wetter: |
West und Nordwestwinde beherrschen das Gebiet. DUrch Termik bedingte Land- und Seewinde können sich an klaren, sonnigen Tagen durchsetzten. Im Sommer zwischen Juni bis September liegen die Temperaturen um 20 Grad. Allerdings ist das Wasser mit 16 Grad wesentlich kühler als die Luft. Durch den milden Golfstrom ist an der Normandie Küste und im Ärmelkanal Nebel im Frühjahr keine Seltenheit. Beste Segelzeit: Juni bis Ende August. |
Schwierigkeitsgrad: |
Anspruchsvoll. Segler, die Herausforderungen mögen, können hier ihre navigatorischen Kenntnisse auffrischen. |
Navigation: |
Gezeiten (bis ca. 12 Meter Tidenhub zur Springzeit mit Strömungen bis 3 Knoten) bestimmen den Törnablauf. Zwischen Inseln und Kaps muss man mit einer dreifachen Strömung rechnen. Es gibt viele Unter- und Überwasserfelsen und einige Flachstellen - auch in den Hafeneinfahrten. Das Revier ist deshalb sehr gut betonnt. Manchmal entstehen unangenehme, brechende Seen bei Wind gegen Strom. Wenn die Strömung über oder entlang der Flachstellen fließen, ist mit heftigen und teilweise gefährlichen "Overfalls" zu rechnen. Achtung: Gefahrenstelle in der Höhe Raz Blanchard zwischen der Kanalinsel Alderney und dem Festland. Brechende Seen bei Wind gegen Strom! |
Häfen und Ankerplätze: |
Zwischen Calais und Granville gibt es zahlreiche Häfen, die bei jeder Wetterlage angelaufen werden können. Viele der kleineren Häfen fallen trocken oder sind durch eine Schwelle gegen Trockenfallen geschützt. Diese Schwellen kann man nur drei Stunden vor oder nach Hochwasser passieren. Größere Häfen haben Schleußen oder Tore, die Trockenfallen bei Niedrigwasser verhindern. Regeln des Ein- und Ausfahrens einige Stunden vor Hochwassers gelten hier allerdings genauso.
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Vorschriften und Behörden: |
Auf den Kanalinseln Alderney, Guernsey und Jersey muß einklariert werden. |
Anreise: |
Von allen großen deutschen Flughäfen kann man über Paris CDG oder Orly, ebenso über Lyon den Anschluß zu den Flughäfen Caan, Cherbourg, Deauville, Le Havre und Rouen erreichen, ebenso über Dinard in der Bretagne. Per Bahn gibt es ab Köln die Talys-Verbindung nach Paris, ab Frankfurt oder Basel die Hochgeschwindigkeitsstrecke mit dem TGV. Ab Gare Saint Lazare gibt es Zugverbindungen nach Rouen, Le Havre, Deauville, Caan und Cherbourg. Vom Gare Montparnasse erreicht man Granville. Über die A6 in Richtung Metz fährt man vom Südwesten Deutschlands via Paris. Von Norden fährt man über Aachen, Lüttich-Valenciennes oder Eindhoven-Antwerpen-Lille zum Ziel. |
Einschränkungen: |
Die Törnplanung muss den Gezeiten genau angepasst werden. Die Tidenströmungen müssen streng beachtet werden. Für erholungssuchende Mittelmeersegler mit Badeambitionen ist die Normandie nicht das richtige Segelrevier. |
Nicht zu versäumen: |
Die aktuellen Tiden- und Stromtabellen griffbereit zu haben. Die Häfen Deauville und Cabourg an der Côte Fleurie im Pays d'Auge sind berühmt für deren regionale Produkte wie Cidre (Apfelwein), der Calvados sowie die Käsesorten (Camembert, Pont-l'Evêque und der Livarot). |
Die Normandie, an der Nordküste Frankreichs gelegen, teilt sich in die Départments Haut-Normandie (hierzu gehört das untere Gebiet der Seine) und Basse-Normandie, (inkl. der Halbinsel Cotentin) und bietet ein interessantes Segelrevier für einen Yachtcharter in Frankreich. Weltbekannt ist der Mont St. Michel, der an der Grenze zur Bretagne aus dem Meer herausragt. Von den etwa 3 ½ Mio. Menschen leben ca. 920.000 in den Städten Cherbourg, Caen, Le Havre und Rouen, wobei letztere Hauptstadt der Haut-Normandie ist, Caen die Hauptstadt der Basse-Normandie.
Lediglich in St. Malo in der Bretagne ist der Tidenhub mit 13 Metern bei Springzeit gewaltig - ansonsten liegt er zwischen 4-9 Metern. Bei Nippzeit meist nur bei 1 bis 2 Metern. Die Strömungen vor den Kaps und zwischen den Inseln sind mit 1-2 Knoten sehr stark. Die Tiden können Yachturlauber mit Geschick und Timing beim Ein- oder Auslaufen in einen Yachthafen nutzen. Nur bei Wind gegen den Strom - was häufig westlich von Cherbourg im Raz Blanchard der Fall ist - können schwere Brecher entstehen. Dies gilt jedoch mehr als Ausnahme und soll Segler nicht daran hindern, einen Yachtcharter an der spannenden Nordküste zu erleben. Das Motto lautet: Man passt sich der Natur und den Gezeiten an. So wird der Yachturlaub in der Normandie in Frankreich zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Bei einem Segelurlaub an der normannischen Küste - insbesondere von der Halbinsel Cotentin - kann man die etwa 20 bis 70 km entfernten britischen Kanalinseln Jersey, Sark, Guernsey und Alderney gut ansteuern. Hier herrscht aufgrund des Golfstroms ein besonders mildes Klima mit vielen Sonnenstunden, weshalb die Tourismusbranche auf den Inseln blüht.
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