Karge Schönheiten unter griechischer Sonne
Die im Süden der Ägäis gelegenen Kykladen umfassen etwa 210 Inseln von einer nennenswerten Größe, von denen die meisten unbewohnt sind. Die Zahl der kleineren und größeren Klippen im Meer ist kaum abzuschätzen. Die Kykladen waren im Altertum für ihren Reichtum berühmt, der unter anderem auf ihrer Fruchtbarkeit beruhte. Heute sind sie wasserarm und teilweise kahl, es gibt keine Wälder mehr. Ihr besonderer Reiz besteht weniger in der Vielfalt der Flora als vielmehr in der ihnen eigenen Atmosphäre, der Klarheit des Baustils und in geologischen Besonderheiten (Vulkane). Segler aus aller Welt werden besonders von Ios und Santorini, das als eine der schönsten Inseln Europas gilt, angezogen.
Aber auch die anderen Inseln der Kleinen und Südlichen Kykladen haben ihre ganz eigene Schönheit:
Donousa
Donousa ist nur 6 mal 6 Kilometer groß, östlich von Naxos gelegen, und vom Rest der Kleinen Kykladen so weit abgeschieden, dass sich nur wenige Besucher und Touristen hierher verirren. Auf Donousa gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel oder Taxis, dafür aber einige herrliche Sandstrände wie Ormos Roussa im Norden und Ormos Dendron im Südwesten von Donousa.
Über dem Hafen liegt der Hauptort Stavros. Die Bezeichnung Ort ist schon fast übertrieben, besteht er doch lediglich aus ein paar Häusern, einem Supermarkt, einer Bäckerei und einem Arzt. Eine griechische Insel ohne Hafenpromenade, Bars oder Trubel – diesen Traum findet man hier.
Schinoussa
Schinoussa ist еinе weitere winzigе Insеl innerhalb der Klеinеn Kyklаdеn. Naturliebende Segelcrews finden hier die Magie einer Insel, die über wilde Strände verfügt, von denen einige tatsächlich nur vom Wasser her zugänglich sind. Besucher findet man hier kaum, dafür jede Menge Zeit und Ruhe. Es gibt lediglich zwei Siedlungen: Chora und Mesaria sowie die große Bucht mit Hafen Ormos Myrsini. Lokale Produkte gibt es viele, aber für eines davon ist Schinoussa berühmt: die „Fava“. Das ist eine lokale Sorte gelber Spalterbsen, die als Dip zur Vorspeise gegessen wird.
Kouphonisia
Kouphonisia gilt als kleinste bewohnte Kykladeninsel. Sie ist eigentlich nicht nur eine Insel, sondern ein Archipel aus drei Inselchen. Ano Kouphonisia ist der kleinste Teil, hat aber die meisten Bewohner und drei schöne Ankerbuchten wie Parianos und Örtchen Kouphonisia. Kato Koufonissi ist einsam, besitzt aber die schönsten Strände. Folglich findet man hier nur individualreisende Segelcrews, die die schöne Küstenlinie lieben und Erholung suchen. Der Rhythmus des Lebens plätschert hier ruhig vor sich hin. Auf der Nachbarinsel Keros ist die antike Kultur in Form von über 100 Statuen aus dem zweiten und dritten Jahrtausend vor Christus zu finden.
Aufpassen: Es kann bei der Durchfahrt zwischen den Klein Kykladen Inseln und Paros sowie Naxos bei starkem Meltemi durch Fallböen sehr gefährlich werden.
Milos
Milos, die als "Insel der Farben" bezeichnet wird, ist viel malerischer und farbenfroher als die Nachbarinseln. Der Grund ist ihr vulkanischer Ursprung. Die Großbucht Ormos Milu mit der Hauptort Adamas ist der ehemalige Krater. Hier treffen feuerrote Strände auf smaragdgrünes Wasser und Inselbewohner in bunten Fischerbooten, weiß getünchte Häuser mit hellblau leuchtenden Fensterläden. Eine Insel, die neben Ruhe und Erholung auch ein breites Spektrum an Urlaubsaktivitäten bietet. Der Sarakiniko Beach im Nordwesten liegt in einem Fjord mit weißen Felsen. Kurze Ausflüge zu heißen Quellen oder Piratenhöhlen lohnen sich sehr.
Kleftiko in der Südwestecke der Insel war einst Versteck und Ankerplatz für Piraten und ist ein spektakuläres Naturdenkmal. Die Bucht mit Felsentoren und winzigen Stränden ist auf dem Landweg kaum zu erreichen und liegt außerhalb der üblichen Segelrouten in den Kykladen. Oberhalb des Städtchens Klima liegt das Theater mit den Katakomben. Die Sykia Höhle an der Südwestseite der Insel hat eine eingestürzte Decke und ist nur mit dem Beiboot zu erreichen. Milos wurde weltberühmt, als die Statue der Venus von Milo gefunden wurde, die den Griechen als „Aphrodite von Milo“ bekannt war. Sie wird heute im Louvre in Paris ausgestellt.
Folegandros
Auf der kleinen Kykladeninsel Folegandros, zwischen Sikinos und Milos gelegen, scheint die Uhr langsamer zu ticken; das tägliche Leben auf Folegandros ist gemächlich. Früher diente die Insel als Exil für politische Gefangene.
Folegandros kann mit einem der schönsten Dörfer der gesamten Kykladen aufwarten: Der Hauptort der Insel, Chora, steht eindrucksvoll auf dem steilen Klippenrand eines Felsplateaus von 415 Metern Höhe. Die Aussicht von hier ist atemberaubend. Wer in der Bucht Karavostasi liegt, kann die Chora zu Fuß in einer Stunde erreichen. Alternativ kommt man auch mit dem Bus dorthin. Faszinierend ist das alte Kastro-Viertel mit seinen strahlend weißen Kubushäusern, gemütlichen Plätzen, kleinen Läden und lauschigen Tavernen. An der Basis der Klippe befindet sich die Chrisospilia-Höhle. Sie ist ein sehenswertes Naturmonument.
Sikinos
Eine ganz eigene Mischung macht diese Insel aus: Natur und Harmonie, Kultur und Religion. Im Schatten des benachbarten Ios und Folegandros zeigen sich die Kykladen auf Sikinos von ihrer rauen Seite. Der nördliche Teil der Insel wird von schroffen Klippen dominiert, während der südliche Teil der Insel einen flachen Hang mit Feldern und Terrassen hat, die einen guten Wein und schmackhaftes Gemüse hervorbringen. Wer hier segelt, findet unberührte Natur und einsame Buchten. Das Highlight ist Mavri Spilia, die „Black Cave“ unterhalb des Klosters Zoodochos Pigi, die als eine der schönsten Höhlen der Kykladen gilt. Auf Sikinos gibt es viele antike Wanderwege, um einige der fast 60 Kirchen und Kapellen zu besuchen.
Ios
Ios ist die rauschende Partyinsel der Kykladen. Nachtschwärmer aus Europa und der ganzen Welt feiern, tanzen und trinken bis zum Morgengrauen. Aber es gibt auch noch eine andere Seite: die der traditionellen Kykladenarchitektur, der schönen Strände oder die Chora bei Tag mit schönen Gassen und Plätzen. Hier findet man gehobene Gastronomie und internationale Boutiquen.
Die Magie der Insel findet man in den frühen Morgenstunden, wenn die Partygäste schlafen gegangen sind. Als Überbleibsel antiker Kultur liegt das Grab Homers im Norden der Insel. Es ist das wichtigste historische Ausflugsziel auf Ios mit spektakulärem Blick auf die umliegenden Kykladeninseln. Weiter sehenswert sind die Festung Paleokastro, gebaut von den Venezianern, um Piratenüberfälle abzuwehren, sowie die Kirche Panagia Paliokastritisa im Osten von Ios.
Santorini
Santorini verkörpert für viele Menschen die Symbolik einer griechischen Insel und gilt sogar als eine der schönsten Inseln Europas. Die Insel ist berühmt für ihre weiß getünchten Häuser mit leuchtend blauen Kuppeln, kleinen Balkonen und Swimmingpools. Es lockt eine Mischung aus faszinierender Landschaft und romantischen, dunkelfarbenen Stränden aus Vulkansand. Bei einem Vulkanausbruch im 16. Jahrhundert v. Chr. wurde die raue, zerklüftete Landschaft der Insel geschaffen.
Bei Thira, dem Hauptort (1322 Einw.), gibt es wegen des steilen Kraterinnenrandes keinen richtigen Hafen, die großen Schiffe müssen draußen an Bojen festmachen. Zur kleinen Anlegestelle hinunter führt ein Treppenweg, und Maultiere besorgen den Personentransport zwischen Hafen und Dorf.
Die Dörfer Oía und Firá sind daher eindrucksvoll am Rand eines großen Kraters gelegen. Aber diese Schönheit hat auch einen Preis: Santorini gehört zu den teuersten Orten in Griechenland.
Anafi
Der Legende nach befahl Apollo Anafi, sich aus den Fluten zu erheben, gedacht als Zuflucht für die Argonauten, die ihrer Reise müde waren. Auch heute noch ist Anafi Rückzugsort für Bewohner und Besucher. Unberührte Natur, faszinierende archäologische Stätten und fantastische Strände zeichnen Anafi aus. Diese Schönheit, gepaart mit der griechischen Gelassenheit kann man bei einem Bummel durch die engen Gassen der Chora, die auf den Überresten der einst mächtigen venezianischen Burg erbaut wurde, erleben. Beim Genießen des Sonnenuntergangs im kleinen Hafen von Agios Nikolaos scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
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