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Leeward Islands - Törns im Herzen der Karibik

23.05.2024

Gouadeloupe - Grand Anse Beach bei Sonnenuntergang

© Gabriele Maltinti / AdobeStock

Wer Vielfalt liebt ist in den Leeward Islands genau richtig. Das Segeln in den nördlichen Antillen ist geprägt von meist langen Etappen im Passat, die aber wunderschön zu erkunden sind. Das Gebiet lebt von kolonialem Flair – gehören doch nicht wenige der Inseln auch heute noch zu Frankreich, Großbritannien oder den Niederlanden. Das seglerisch und kulturell abwechslungsreiche Revier umfasst Guadeloupe, Antigua, St. Barth (St. Barthelemy), St. Martin, Saba, St. Eustatius, Montserrat sowie St. Kitts und Nevis. Jede Insel hat ihren eigenen Charakter, Rhythmus und Cocktail. Kultur und die hervorragende Küche sind voller Überraschungen. Antigua mit den 365 Stränden, einer für jeden Tag des Jahres, lockt sonnenhungrige Charter-Crews aus aller Welt. Ein Stück Frankreich in der Ferne finden Charter-Segler auf Guadeloupe, das sich stolz »Smaragdinsel« nennt. Die Zentren für Yachtcharter in den Leeward Islands sind Antigua, Guadeloupe und St. Martin. Hier stehen große Flotten an Monohulls und Katamaranen für die Yachtcharter zur Verfügung. Wer kürzere Tages-Schläge bevorzugt wird ab St. Martin bis Antigua mit großer landschaftlicher Vielfalt und traumhaften Badestopps belohnt. Wer ab Guadeloupe startet navigiert zumeist Richtung Îles des Saintes und Dominica und genießt die Ursprünglichkeit - Traumstrände eingeschlossen.

Saint‑Martin (FR) oder Sint‑Maarten (NL) - zwei Namen für ein Urlaubsparadies. 

Marigot Harbor, Saint Martin

© napa74 / AdobeStock

Ob französisch oder holländisch, die Strände sind rund um diese Perle der Karibik blendend weiß, die Hügel saftig grün, das Wasser überall kristallklar. Trotz eines gewissen Wettstreits zwischen den beiden Teilen um die Herzen der Segel-Crews herrschen auf der Insel seit langem Friede und Eintracht. Auf Chartersegler warten kaum zu unterbie­tende Preise beim Einkaufsbummel, tropische Tafelfreuden und ein ausgezeichnetes Angebot an Wassersportmöglichkeiten. Seit 1648 herrschen Franzosen und Holländer auf der Insel. Es wird erzählt, bei der Teilung hätten ein Franzose und ein Holländer das Land abgeschritten ‑ die einen behaupten, der Franzose hätte dank seiner Riesenschritte mehr erhalten, die anderen meinen, weil der Holländer sich hin und wieder einen Schluck aus der Flasche gegönnt habe. Tatsache aber ist, dass Frankreich damals 53 km² erhielt, Holland sich mit den restlichen 41km² begnügte, da in der Nähe des Hauptortes Philipsburg ein bedeutsamer Teich zur Salzgewinnung lag. Die Siedler aus Frankreich und den Niederlanden beschlossen damals auch, jegliche Einfuhrsteuern abzuschaffen. Und so kann man in St. Martin oder St. Maarten heute noch völlig zoll‑ und steuerfrei einkaufen.

Antigua – einen Strand pro Tag des Jahres

Shirley Heights Antigua

© SeanPavonePhoto / AdobeStock

Die Insel zwischen Atlantik und Karibischem Meer sieht aus der Luft aus wie ein Tintenklecks. Die unregelmäßige Küstenform verhilft Antigua aber zu einer Vielzahl von idyllischen Stränden, einer noch schöner als der andere – eben für jeden Tag einen…. Passatwinde sorgen jedoch stets für eine kühle Brise, und wenn es einmal regnet, erstrahlt die Insel über Nacht in saftigem Grün. Franzosen, Spanier und Briten wollten das strategisch wichtige Antigua besetzen, in English Harbour hätte sich eine ganze Kriegsma­rine verstecken können. Zu der jährlichen "Antigua Sailing Week" Ende April versammeln sich die weltbesten Skipper, und in English Harbour legen die Kreuzfahrtschiffe an. Antigua ist nichts für Eilige - die 80 000 Inselbe­wohner nehmen sich immer und überall Zeit, kein Wunder, dass der Kricket-Sport fast schon heilig ist. Bei aller Ruhe wird jedoch auch die typische karibischen Herzlichkeit und Freundlichkeit groß geschrieben.

Guadeloupe – Insel der schönen Gewässer

Tropischer Genuss

© Maridav / AdobeStock

Die größte Insel der Französischen Antillen liegt ungefähr in der Mitte des ReviersKolumbus benannte sie nach seinem spanischen Lieblingskloster Santa Maria de Guadeloupe. Für die karibischen indogenen Menschen, die da­mals hier lebten, hieß sie einfach Karukera, »Insel der schönen Gewässer«. Guadeloupe hat zwei Teilinseln, die auffallend unterschiedlich sind. Grande‑Terre (Großes Land) ist kleiner, trockener und flacher. Dafür ist sie mit Pointe‑à‑Pitre, dem Handelszentrum, bedeu­tender als die größere, grüne, hügelige Nachbarinsel Basse‑Terre (Niederes Land) mit der gleichnamigen Hauptstadt am Fuße des schlummernden Vulkans La Soufrière. Hier befindet sich auch der Parc National de la Guadeloupe mit den Wasserfällen von Carbet. Wer sich über diese Namensgebung wundert, dem sei erklärt, dass sich die Namen der Inseln auf die Winde beziehen, die vorherrschend sind, nicht auf deren geografische Eigenheiten. 

Statue von Jaques Cousteau

© Gregory CEDENOT / AdobeStock

Das Schutzgebiet Reservé Jaques Cousteau westlich der Insel gilt als das schönste Tauchgebiet der französischen Karibik. Auch wenn Guadeloupe französisch ist, mit Weinen, Croissants und Käsevielfalt, umweht sie doch der Duft der Karibik. Voodoo‑Geisterglaube und Hah­nenkämpfe als Teil der kreolischen Kultur gehören dazu. Ein Abstecher zur Inselgruppe Îles des Saintes ist Pflicht. Delfine begleiten die Charteryacht, und man findet Idylle pur. Ganz anders als auf Guadeloupe sind auch Flora und Fauna mit Kakteen und Echsen auf Terre-de-Haute.

St. Barthelemy – liebevoll Saint-Barths genannt

Gustavia, St. Barth

© SeanPavonePhoto / AdobeStock

Kolumbus taufte die Insel auf den Namen seines Bruders, als er 1493 an diesem friedvollen Paradies mit sanften Hügeln felsigen Buchten und feinen Sandstränden vorü­bersegelte. Das Meer ist klar und türkis grün. In den Büschen zwitschern Tausende von Goldbrüst­chen, Rotkehlchen und Kolibris. Sie geben hier den Ton an, denn auf den 20 km2 kleinen Eiland leben nur wenige tausend Menschen, größtenteils europäischer Abstammung, darunter viele Nachkommen von normannischen und bretonischen Hugenotten. Sie heißen zusammen mit den wenigen dunkelhäutigen, ebenfalls seil Generationen eingebürgerten Fami­lien, Be­sucher erstaunlich offen und freundlich willkom­men. Auch ihre Sprache verblüfft: ein nasales, altmodisches Französisch mit englischen und schwedischen Brocken - die Insel war fast 100 Jahre lang die einzige schwedische Kolonie der westlichen Hemisphäre. Der internationale Yacht- und Jetset hat dieses Ferienparadies entdeckt, trotzdem wird Ausspannen großgeschrieben. Sonnen Sie sich an einem der herrlichen Sandsträn­de oder genießen Sie die französisch-karibische Atmosphäre auf einer Caféterrasse, schauen Sie über Ihr Cocktailglas auf den Hafen und lassen Sie sich die laue Tropenluft um die Nase wehen.

Yachten auf den Leeward Islands

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